Die Frauen in den Kreistag e.V. hatten die Gelegenheit, einen Einblick in die originäre Jägertätigkeit zu erhalten. Die Besucherinnen durften sich selbst an der Büchse ausprobieren und schossen mehrfach aus über 100 m ins Schwarze. Schießen sei zwar ein wichtiger, aber der kleinste Teil der Jägertätigkeit betonte Barbara Meyer-Böhringer, die an der Spitze der Kreisjägervereinigung Freudenstadt steht. Sie berichtet, dass die Jagd schon lange nicht mehr als reine Männerdomäne bezeichnet werden kann – von aktuell 760 Mitgliedern besitzen 74 Frauen den Jagdschein. Bis Frau oder Mann ab 16 Jahren diesen erlangt hat, müssen viele Stunden in die Ausbildung investiert werden. Die Jägerprüfung selbst besteht aus theoretischen und praktischen Prüfungsteilen. Es sind umfangreiche Kenntnisse und Fertigkeiten in allen Sachgebieten der Jagd nachzuweisen, wie zum Beispiel Tierartenkenntnisse, Land- und Waldbau, Waffentechnik, Schießfertigkeiten, Jagd-, Tier- und Naturschutz- sowie Landschaftspflegerecht. So geht der Kreisjägerverein bei seinem, vor 20 Jahren umgebauten und erweiterten Vereinsheim, mit gutem Beispiel voran und pflegt Biotope auf seinem Gelände wie einen Teich und eine Orchideenwiese. Selbst das Rehwild fühlt sich trotz der Knallerei in der Umgebung dort wohl. Es wird aus Umweltgründen auch nur noch mit bleifreiem Schrot geschossen. Als älteste Art der Nahrungsmittelgewinnung dient die Jagd heute auch der Regulierung des Tierbestands. Wildbret sei ein hochwertiges und gesundes Lebensmittel, das keine Medikamente enthalte, so Meyer-Böhringer. Es komme bei der Jagd auf das Bewusstsein an. Nicht der Schuss entscheide, sondern die Haltung davor, und dass dem toten Tier Respekt gezollt wird, sagt sie. Als Naturpädagogen gehen die Jäger in Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, um über ihre Arbeit aufzuklären und werden auf der Gartenschau an vier Wochenenden mit einem Stand vertreten sein. Ein weiterer wichtiger Teil ihrer Betätigung sind u. a. die Drohnenflüge über Felder vor der Mahd zum Jungtierschutz sowie die Jagdhundeausbildung. Die Frauen in den Kreistag hatten an dem interessanten und informativen Abend viel Spaß und gingen mit neuen Erkenntnissen nachhause.
Bildunterschrift: Kreisjägermeisterin Barbara Meyer-Böhringer und die beiden Vorstandsfrauen der Frauen in den Kreistag, Susanne Brückner und Heike Grötzinger-Seropian (4., 5. und 6. von rechts) , freuen sich über das rege Interesse an der Jägervereinigung Freudenstadt und deren Arbeit.
Foto: Frauen in den Kreistag e.V.
