Frauen in den Kreistag

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Die Frauen in den Kreistag besuchen die Geschäftsführerin des KKH Freudenstadt, Monique Bliesener (2. v. l.) zu einem Gespräch
Die Frauen in den Kreistag besuchen die Geschäftsführerin des KKH Freudenstadt, Monique Bliesener (2. v. l.) zu einem Gespräch

Am Vorabend des Weltfrauentags waren die Frauen in den Kreistag zu Besuch bei Monique Bliesener im Kreiskrankenhaus Freudenstadt, um mit der Geschäftsführerin in einem Gespräch die allgemeine Situation des Krankenhauses zu beleuchten.

Mit seinen insgesamt ca. 1200 Mitarbeitern in allen Abteilungen hat das Krankenhaus im Landkreis eine wichtige Funktion: neben Notfallchirurgie, Schlaganfalleinheit, Herzkatheter und Geburtsabteilung deckt es die wichtigsten Bereiche der Gesundheitsversorgung ab. Als großes Problem sieht Frau Bliesener im Moment die Personalsituation. Aktuell fehlen in der Pflege 7-10 Vollzeitstellen, ebenso in der Medizin. Das sich wenige neue Mitarbeiter bewerben, wird die Arbeitsbelastung durch Überlassungsarbeitskräfte aufgefangen. Diese sorgten durch ein höheres Honorar zum einen für die steigenden Kosten, die der Landkreis auffangen muss, und zum anderen für Unmut beim festangestellten Personal. Zunehmende Digitalisierung bedeutet insbesondere in der Umsetzungsphase für die Mitarbeiter eine höhere Arbeitsbelastung. Diese kann jedoch nur von festangestellten Mitarbeitern geleistet werden, die sich in den Prozessen des Hauses auskennen. Frau Bliesener sieht für die KLF keinen Vorteil in der Privatisierung und ist froh über die kommunale Hand. Bedenken bereitet Frau Bliesener das neue Krankenhausreformgesetz.

Außer einer Verbesserung der Energiekosten und kürzerer Wege, sieht sie große Vorteile in dem neuen MRT, CT, modernen Röntgenarbeitsplätzen und einer kleinen Tagesklinik für Onkologie und Chirurgie. Eine große, ansprechende Cafeteria für Mitarbeiter und Besucher mit Außenbereich vervollständigen das neue Konzept, das auch eine psychiatrische Abteilung mit geschütztem, eigenem Innenhof vorsieht. Trotz der, ihrer Meinung nach, sehr ansprechend gestalteten Zimmer, zum Teil auch mit Wahlleistung, sei mehr ambulantes Operieren und mehr Tagespatienten vorgesehen.

Um die Vereinbarkeit von Frau und Beruf zu verbessern, soll eine passgenaue, auf die Situation der Beschäftigten abgestimmte Umfrage gestartet werden. Es geht laut Frau Bliesener weniger um eine eigene Kindertagesstätte im Krankenhaus als um eher die Randzeiten- und Ferienbetreuung, für die eine Lösung gefunden werden sollte. Auch um Fachärzte an das Haus zu binden, brauche es vor allem mehr Verlässlichkeit in den Dienstplänen, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglichten.

Im Umfeld des Krankenhauses, auch als mögliche Nachnutzung des nach dem Umzug komplett leeren alten Gebäudes, wünscht sich Frau Bliesener eine erweitere Gesundheitsversorgung, wie zum Beispiel Physiotherapie und ähnliches. Das Defizit zu bekämpfen wird sicherlich schwierig und ein langer Weg. Jedoch die ersten Schritte sind gemacht.