Frauen in den Kreistag

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Frauen in den Kreistag besuchen den Campus Nordschwarzwald

Die Frauen in den Kreistag verfolgen die Ausführungen des Geschäftsführers des Campus Nordschwarzwald, Stefan Bogenrieder.
Die Frauen in den Kreistag verfolgen die Ausführungen des Geschäftsführers des Campus Nordschwarzwald, Stefan Bogenrieder.

Freudenstadt. Die Vereinigung „Frauen in den Kreistag“ setzt sich leidenschaftlich für die Förderung des weiblichen Blickwinkels in der Kommunalpolitik ein, mit dem ultimativen Ziel der Geschlechterparität. Um dieses Engagement weiter zu stärken und um Einblicke in die dynamische Bildungslandschaft der Region zu gewinnen, besuchte die zweite Vorsitzende, Martina Sillmann, gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins den Campus Nordschwarzwald.

Begrüßt vom Geschäftsführer des Campus Nordschwarzwald, Stefan Bogenrieder, informierten sich die Frauen in dem 2019 fertiggestellten und bezogenen Gebäude am Hauptbahnhof in Freudenstadt über die Angebote für Bildung, Forschung und Innovation in der Region Freudenstadt.

2017 von den Firmen Fischer in Waldachtal, Schmalz in Glatten, elf weiteren Mitgliedern aus Nachbargemeinden gegründet und von der Stadt Freudenstadt mitfinanziert, gehört der Campus Nordschwarzwald zu der Universität Stuttgart. Das Ziel war, mehr wissenschaftlich gebildete junge Menschen mit dem Zugang zur richtigen Uni in der Region zu halten. Nach den einschneidenden Coronajahren ist die Anzahl der Studierenden im technischen Bereich allerdings rapide nach unten gegangen, auch weil viele den Weg von Stuttgart nach Freudenstadt nicht auf sich nehmen wollen und der Universität Stuttgart nach wie vor die Zugänge aus dem Ausland fehlen. Dieses Problem teilt der Campus Nordschwarzwald allerdings mit allen technischen Universitäten in der Bundesrepublik, da das Maschinenbaustudium aus umweltproblematischen Gründen ein schlechtes Image hat. Laut Bogenrieder reagiert der Campus nun darauf, indem versucht wird, Disziplinen zusammenzufassen, neue Schwerpunkte auf Informatik und Elektrotechnik gelegt werden und eine Kooperation mit dem KIT in Karlsruhe anstrebt. Ebenso findet verstärkt ein Austausch mit internationalen Hochschulen und Universitäten statt. Mit der Privatuniversität von Kairo gab es zum Beispiel bereits eine Kooperation in technischen Studiengängen, die jetzt leider durch den Krieg im Nahen Osten leidet. Seit Corona finden verstärkt Onlinevorlesungen statt, wodurch sich die Präsenz der Studierenden in der Stadt weiterhin verringert. Neue Chancen ergeben sich durch geförderte nachhaltige Projekte, die Firmen anlocken sollen für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. So laufen im Moment zwölf Förderprojekte, die rund 35 Mio. Euro in die Region gebracht haben und helfen sollen, Fachkräfte im Nordschwarzwald zu bringen. Die Frauen in den Kreistag bedauern sehr, dass sich unter den Masterstudierenden nur sehr wenige Frauen befinden und sehen in einem verständnisvollen und integrativen Bildungsbereich einen entscheidenden Beitrag für die Schaffung eines Umfelds, in dem Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft gleichberechtigt teilnehmen können. Einen Schritt in diese Richtung macht der Campus in Zukunft mit einem mehrwöchigen Technikunterricht mit dem Kepler-Gymnasium in Freudenstadt und dem Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium in Baiersbronn, wo ganz gezielt junge Frauen angesprochen werden sollen. Zurzeit nutzen sechs Start-Ups, vier davon im Haus, die Labors und Werkstätten, mit einem Fokus auf die Wasserstofftechnologie, die in Zukunft nicht für Autos, sondern für die Erzeugung von günstigem Strom für Haushalt und Wärme oder auch für effiziente Brennstoffzellen benötigt wird. Bogenrieder betont: „Wir wollen eine preiswerte, massentaugliche Technologie entwickeln, die nicht nach China verkauft wird“. Sein Fazit für die Ziele des Campus Nordschwarzwald lautet: „Wir haben seit 2017 mehr erreicht als geplant, das Ziel wurde übererfüllt“!

Im Gespräch mit Dr. Sascha Falk