Frauen in den Kreistag

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Antrag Tageseltern

Antrag:
Wir beantragen eine gerechtere Entlohnung der Tagespflegepersonen, indem der Stundensatz auf 8 Euro pro Kind und Stunde angehoben wird, und zusätzlich die Finanzierung von 25 Urlaubstagen. Außerdem möchten wir die Frage beantwortet haben, ob die jährlichen 3%ige Dynamisierung der Kostenbeiträge der Eltern, welche die Tagespflege in Anspruch nehmen, auch bei den Tagespflegepersonen ankommen.

Begründung:
Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist ein bildungspolitisches Schwerpunktthema. Alle Kinder sollen unabhängig von ihrer Herkunft und Muttersprache

achtsam begleitet und gefördert werden. Die Tagespflegepersonen werden mit einen hohen, nicht bezahlten Stundenangebot optimal auf die großen Herausforderungen der Kinderbetreuung vorbereitet.

Jedes Kind zwischen einem und drei Jahren hat einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Der Anspruch gilt unter gewissen Voraussetzungen auch für Kinder unter einem Jahr.

Dabei ist die Kindertagespflege neben den Kindertageseinrichtungen eine wichtige, (kostensparende) und unverzichtbare Säule bei den Angeboten der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung in Baden-Württemberg (Präambel des Ministerium für Kultus/Jugend/Sport, BW).

Um junge Familien im ländlichen Raum zu halten und Frauen (oft sehr gut ausgebildet) die Möglichkeit zu eröffnen, als Fachkräfte zu arbeiten (Thema Fachkräftemangel) müssen wir in unseren Landkreis ausreichende Angebote mit flexiblen Betreuungszeiten für Kinder anbieten. (Stichwort Randzeiten, welche von Kindertageseinrichtungen i.d. Regel nicht angeboten werden können)

Von 2014 bis 2021 hat sich die Anzahl der Tagespflegepersonen von 147 um ca. 50% auf 2021 noch gerade 77 dramatisch verringert (Jahresberichte TEV)

Eine fatale Entwicklung, welche auch in der viel zu geringen Bezahlung zu suchen ist.

Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten 2 Jahren auch für Tagespflegeeltern deutlich gestiegen.

Der Landkreis hätte die Möglichkeit, sich über den zwischen den Kommunalverbänden und dem Landesverband der Tagesmütter ausgehandelten Stundensatz hinwegzusetzen und freiwillig mehr zu zahlen.

  • Frauen werden in vielen Bereichen im Berufsleben immer noch schlechter gestellt oder gar diskriminiert
  • Wer weniger verdient, und das ist in diesem Fall die Frau, erwirbt auch deutlich

weniger Rentenansprüche und sammelt weniger Kapital an, das sich für private Vorsorge nutzen ließe.

  • Um auf ein mittleres Gehalt im Angestelltenverhältnis /40Std./wöchentlich. zu kommen muss eine Tagespflegeperson 50-60 Std./wöchentlich. arbeiten (Presse Huber 30.07.2020)
  • dadurch werden staatliche Transferleistungen im Alter notwendig! – Der Kreissozialhaushalt wird dadurch deutlich mehr belastet als durch eine Erhöhung des Stundensatzes
  • Wenn wir eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung erhalten wollen, müssen wir

die Betreuungsarbeit für Tageseltern attraktiver machen.

  • Tagesmütter sind erheblich unterbezahlt.
  • Wir sehen darin eine massive Benachteiligung vor allem von Frauen, die in der Kindertages-pflege tätig sind.